Drei Kirchen Tettenweis

Kirchen in Tettenweis

Pfarrkirche, Filialkirche und Abtei

Pfarrkirche St. Martin

DJI 0016

Der Gemein­de­raum der spät­go­ti­schen Kir­che ist eine Beson­der­heit: ein von Brau­nau ange­reg­ter so genann­ter Drei­stüt­zen­raum von 1472, des­sen Gewöl­be auf drei Pfei­lern ruht. Durch die Ver­län­ge­rung 1886 und 1904 ent­stand ein Wech­sel zwi­schen zwei und drei Schif­fen: Chor von 1531. Grab­stei­ne des Orts­adels. Der Turm aus der zwei­ten Hälf­te des 13. Jahr­hun­derts mit rei­cher Fries­ver­zie­rung hat eine ele­gan­te baro­cke Haube.

Das Lang­haus ist ein statt­li­cher spät­go­ti­scher Gewöl­be­bau aus dem Jah­re 1472 und bestand ursprüng­lich aus einer Hal­le mit vier­ein­halb Jochen, die 1886 um drei Joche erwei­tert wur­de. Beson­ders inter­es­sant ist, dass die gesam­te Anla­ge im Wech­sel der Joche teils zwei und teils drei­schif­fig wirkt, je nach der Stel­lung bzw. Zahl der das Gewöl­be tra­gen­den Pfei­ler. Aus die­ser Struk­tur ergibt sich dann auch das herr­li­che Pal­men­ge­wöl­be, das zunächst von den Pfei­lern her fächer­för­mig auf­steigt, um schließ­lich mit sei­nen ele­gan­ten Rip­pen in ein stern­för­mi­ges Netz über­zu­ge­hen, wobei das gemal­te Ran­ken­werk dar­über hin­aus beson­ders bele­bend wirkt. Das Pres­by­te­ri­um stammt aus dem Jahr 1531 und ist in sei­nem Gewöl­be eben­falls mit gemal­tem Ran­ken­werk ver­ziert. Die Kan­zel stammt aus der Zeit um 1760 und ist mit ihrem ver­spiel­ten Muschel­werk und ihren aus­drucks­vol­len Figu­ren ein glän­zen­des Zeug­nis des Roko­ko. Im Unter­ge­schoß des Tur­mes ent­stand im Jah­re 2004 eine Andachts­stät­te, die Tei­le der neu­go­ti­schen Aus­stat­tung sowie der Ein­rich­tung der Joner’schen Grab­ka­pel­le zusam­men­führt.

Mit­tel­punkt sind dabei die um 1890 ent­stan­de­ne thro­nen­de Mari­en­fi­gur mit Kind sowie das Mamor­e­pi­taph des Gra­fen Simon Judas Thad­dä­us von Joner, das aus erhal­te­nen Ori­gi­nal­tei­len neu arran­giert wurde.

Filialkirche St. Leonhard und St. Wolfgang

Das Fili­al­kirch­lein St. Leon­hard und St. Wolf­gang in Otten­berg stammt mög­li­cher­wei­se aus der Gotik des 14. Jahr­hun­derts. Das Got­tes­haus besteht aus einem Lang­haus mit einer Fens­ter­ach­se und dem ein­ge­zo­ge­nen ein­jochi­gen Chor mit Stre­be­pfei­lern und Schluss in drei Sei­ten eines Acht­ecks. An des­sen Nord­sei­te ist eine Sakris­tei mit Flach­de­cke ange­baut. Über der west­li­chen Abschluss­mau­er erhebt sich ein acht­sei­ti­ger Dach­rei­ter mit Zwie­bel­kup­pel. Durch das West­por­tal mit Vor­hal­le, das den zuge­setz­ten spitz­bo­gi­gen Ein­gang auf der Süd­sei­te ersetzt, gelangt man in den Kir­chen­raum. Des­sen flach gedeck­tes Lang­haus mit heu­te kaum mehr vor­han­de­nem barok­kem Rah­men­stuck ist über einen spitz­bo­gi­gen Chor­bo­gen mit dem Pres­by­te­ri­um ver­bun­den, das ein Kreuz­rip­pen­ge­wöl­be nach oben abschließt. Gegrün­det als Haus­ka­pel­le des ört­li­chen Adelssitzes.

Falls Sie die Kir­che besich­ti­gen möch­ten, wen­den Sie sich bit­te an das Mes­ner­ehe­paar Sti­gl­mayr, Otten­berg 6, schräg gegen­über der Kirche.

Benediktinerabtei St. Gertrud

Benediktinerabtei St. Gertrud

1899 gegrün­det im ehe­ma­li­gen baro­cken Schloss. Neu­ro­ma­ni­scher Neu­bau von 1899 mit gro­ßer moder­ni­sier­ter Abteikirche.

Der­zeit befin­det sich die Abtei im Umbau in ein Park­wohn­stift für betreu­tes Woh­nen, Tages­pfle­ge und ambu­lan­ter Pfle­ge durch die Hans Lind­ner Stiftung.